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Friedrich P. Hachtel

Interview mit dem Architekt und Stadtplaner
Friedrich P. Hachtel

Friedrich P. Hachtel
Seit 1998 ist Friedrich P. Hachtel Partner und Gesellschafter im Büro sgp architekten + stadtplaner BDA und leitet dort die Abteilung Hochbau. Foto: privat
Friedrich P. Hachtel, geschäftsführender Gesellschafter des Büros sgp architekten + stadtplaner in Bonn, beschreibt, wie Einfachheit Vielfalt ermöglicht.

Das Interview führte Hermann Kewitz.

Mensch & Büro: Wo lagen die Herausforderungen beim Bau des B·A·D-Gebäudes?
Friedrich P. Hachtel: Wir fanden ein heterogenes städtebauliches Ensemble vor. Direkt im Quartier gibt es das Verteilzentrum der Post, die Staatsanwaltschaft, die Beueler „Brotfabrik“ und Wohnbebauung. Im Stadtteil befinden sich der Beueler Bahnhof und der alte Friedhof. Hinzu kam die Glasfasertrasse der Telekom, die wir nicht überbauen durften. Wir machten aus der Not eine Tugend und schufen mit der Passage zwischen den beiden Gebäudeteilen eine Art städtischen Raum – mit dem Durchgang zum Bahnhof, einem Platz, der wie ein Markt wirkt, mit der Gastronomie und dem Kindergarten. Wir wollten für den Ort eine Verbesserung, einen Stadtbaustein erreichen.
Wie haben Sie sich bei der Gebäudekonzeption am Bedarf des Unternehmens orientiert?
Der Bedarf des Unternehmens gab die architektonische Ausrichtung vor. Wir finden bei der B·A·D zwei völlig unterschiedliche Arbeitsbereiche und eine entsprechend große Mobilitätssituation vor. Es kommen ständig neue Leute an, die sich den arbeitsmedizinischen Untersuchungen unterziehen. Die Arbeitsmediziner und Spezialisten schwärmen aus, um die Partnerfirmen aufzusuchen. Sie sollen im Gebäude ein Zuhause vorfinden, auch wenn es vielleicht nur für eine Stunde am Tag ist.
Wie sind Sie damit umgegangen?
Wir haben intensiv überlegt, wer in der Hauptzentrale arbeiten wird. Wir konnten den Mix aus Schulung, Arbeitsmedizin, Organisation und Betriebskindergarten zusammenbringen. Dazu wählten wir eine relativ einfache Grundkonstitution. Das V besteht ja eigentlich nur aus Deckenplatten. In ihm können die Räume völlig flexibel sortiert werden. Es sind in gewisser Weise drei gläserne, übereinander gestapelte Scheiben. Ich kann in den Bereichen eine Arztpraxis und Kommunikationszonen oder Büros für konzentriertes Arbeiten einrichten. Wichtig war uns die „Aneignung“ des Gebäudes. Der Nutzer muss selbst gestaltend wirken können.
War es leicht, den Bauherren von diesem Konzept zu überzeugen?
Es war sehr einfach, weil es dem Unternehmen entspricht. Die B·A·D-Gruppe hat eine hochmoderne Kommunikationskultur und flache Hierarchien. Die Geschäftsführung kommuniziert eng und intensiv mit den Mitarbeitern. Das kooperative Miteinander wollten wir auf das Gebäude übertragen. Es entstand ein relativ offenes Haus.
Nun ist B·A·D im Bereich Arbeitsschutz tätig. Wie floss das Tätigkeitsgebiet in die Umsetzung ein?
Da B·A·D im medizinischen Bereich tätig ist, entstand ein Health-Care-Bau im weitesten Sinne. Das zeigt sich etwa an der weißen Fassade, die für Sauberkeit steht. Die durchgehenden, nicht unterbrochenen Fensterbänder signalisieren Transparenz. Die Verbindung zum Arbeitsschutz enstand bei der Auswahl der Büromöbel. Zudem verwebt sich das Gebäude horizontal und vertikal nach draußen. Man weiß somit immer, wo man ist und ob es Winter oder Sommer ist. Das moderne energetische Konzept mit Geothermie und Betonkernaktivierung unterstützt diese Idee.

Zur Person
Seit 1998 ist Friedrich P. Hachtel Partner und Gesellschafter im Büro sgp architekten + stadtplaner BDA und leitet dort die Abteilung Hochbau. Foto: privat

Friedrich P. Hachtel wurde am 18. Juni 1962 in Aalen geboren. Nach dem Studium der Architektur und Stadtplanung an der Universität Stuttgart arbeitete er in verschiedenen Stuttgarter Architekturbüros. Von 1991 bis 1997 war er Projektleiter bei Prof. Joachim Schürmann und Partner, Köln. Seit 1998 ist Hachtel Partner und Gesellschafter im Büro sgp architekten + stadtplaner BDA und leitet dort die Abteilung Hochbau.

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