Viel Vorstellungskraft war nötig, um sich den Backsteinbau in Düsseldorf als funktionalen Firmensitz mit Bürocontainern vorzustellen – die 1 800 m2 große Halle war stark sanierungsbedürftig. Es gab weder eine Heizung noch Elektroinstallationen, Wasserversorgung oder eine Kanalanbindung.
Arbeitsplatz im Bürocontainer
Die erste Idee war, die schützende Hülle des Baus unangetastet zu belassen und im Inneren der Halle nach einer Sanierung einfach Bürocontainer aufzustellen – da jedoch Arbeitsplätze entstehen sollten, mussten diese natürlich auch den Vorschriften hinsichtlich Tageslicht, Wärmeschutz, Lüftung und Brandschutz entsprechen.
Bevor mit dem eigentlichen Baukörper im Inneren gestartet werden konnte, mussten zudem die zugemauerten Fenster der Halle geöffnet und die Wände sandgestrahlt werden. So kam wieder das charakteristische Mauerwerk aus Backstein zum Vorschein.
Der architektonische Entwurf von Hecker Architekten ist inspiriert von dieser ersten Idee – der Baukörper erscheint wie zwei aufeinandergestapelte, leicht versetzt liegende Bürocontainer, die obere Etage kragt dabei nach vorn aus. Umgesetzt wurde der Kubus aus Glas und Stahl vom Düsseldorfer Glasbauspezialisten Conzen Glas.
Neubau in Stahlskelettbauweise
Die alte Produktionshalle und der neue Bürocontainer stehen bewusst voneinander gelöst und für sich selbst. Die industrielle Bauweise – der Neubau wurde in Stahlskelettbauweise ausgeführt – harmoniert mit dem Charme der alten Industriehalle. Der sogenannte Kubus ist nah an der Backstein-Fassade mit den großen Fenstern platziert. So kann ausreichend Tageslicht ins Innere fallen und der Bezug nach außen ist gewährleistet.
Cocooning-Gedanke setzt Firmenphilosophie um
Der Cocooning-Gedanke des „Hauses in der Halle“ entspricht auch der Firmenphilosophie des Bauherren Kai Hofmann, die da lautet: „Alles unter einem Dach“. Sämtliche Bereiche sind eng miteinander verknüpft: Büro, Lager, Be- und Entladen, Feiern, Fortbilden.
Da der Bürocontainer von der Halle umgeben ist, kann eine offene Treppe an dessen Außenfassade nach oben in den Seminarbereich führen. Auch technische Erleichterungen ergaben sich: Es war kein zusätzlicher Sonnenschutz nötig, die Hülle musste nicht wasserdicht ausgeführt werden und die Statik brauchte die Windlasten nicht zu berücksichtigen.
Da die umgebende Lagerhalle nicht beheizt wird, erhielt das Gebäude aber eine luftdichte und wärmegedämmte Außenhaut.
Unternehmenssitz als Showroom
Im Rahmen der Sanierung entstanden im Erdgeschoss ein offener Büroraum, zwei Einzelbüros und Sozialräume. Im Obergeschoss des Bürocontainers befindet sich ein Seminarraum mit angeschlossener Küche. „Das neue Gebäude ist für uns ein riesiger Showroom in Funktion. Die cleveren Lösungen der Gebäudeautomation nutzen wir nicht nur im täglichen Betrieb, wir können unseren Kunden diese Technik live in Aktion präsentieren“, führt der Elektromeister begeistert aus.
Das Team hat sich unter anderem auf das Thema Gebäudeautomation spezialisiert, auf vernetzte Lösungen, die den Wohnkomfort und die Gebäudesicherheit erhöhen sowie dazu beitragen, Energie zu sparen. Dank Gira Präsenz- und Bewegungsmeldern wird das Licht vor Ort beispielsweise bedarfsgerecht aktiviert und entsprechend der Helligkeit im Raum gedimmt.
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Fakten
Projekt: Unternehmenssitz Elektro Kai Hofmann, www.e-k-h.de
Standort: Waagenstraße 20, 40229 Düsseldorf
Fertigstellung: 2012
Architekten: Hecker Architekten, Düsseldorf, www.hecker-architekten.de
Besondere Anforderungen: Arbeitsplätze/Bürocontainer in einer Industriehalle unterzubringen, die den Vorschriften hinsichtlich Tageslicht, Wärmeschutz, Lüftung und Brandschutz entsprechen
Anzahl der entstandenen Arbeitsplätze: 15
Mobiliar (Auswahl): USM Haller, www.usm.com
Fotos: Ulrich Beuttenmüller für Gira, www.gira.de