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Neue Denkfabrik

Chemieunternehmen investiert, um Wert und Größe zu steigern
Neue Denkfabrik

Das Heilbronner Traditionsunternehmen Münzing Chemie GmbH stellte mit dem Bau eines neuen Verwaltungs- und Technologiezentrums in Abstatt die Weichen für die Zukunft. Der neue Firmensitz bietet rund 100 Mitarbeitern moderne Arbeitsplätze in einer offenen Atmosphäre.

Die 1830 gegründete Münzing Chemie GmbH in Heilbronn zählt zu den ältesten Chemieunternehmen in Deutschland. Der nach wie vor in Familienbesitz befindliche Hersteller von Additiven steht exemplarisch für die Leistungsfähigkeit des deutschen Mittelstandes, sich durch Kundenfokussierung und Innovationen auch im globalen Umfeld zu behaupten. 186 Jahre nach der Gründung der Firma verfügt der Spezialchemieanbieter über Niederlassungen und Produktionsstätten in Europa, Nordamerika und Asien.
Das Wachstum des Heilbronner Unternehmens wurde in den letzten anderthalb Jahrzehnten durch zahlreiche Akquisitionen geprägt, um so neue Märkte zu erschließen und die Marktposition zu stärken. Heute beschäftigt sich die Münzing-Gruppe mit der Herstellung und dem Vertrieb von Spezialchemikalien für die Farben- und Lackindustrie, die Kunststoff- und Papierindustrie, die metallbearbeitende, die Druck- und Verpackungsindustrie sowie mit Zwischenprodukten für die chemische Industrie. Durch Investitionen in die Organisation und Standorte will die Unternehmensgruppe auch in den kommenden Jahren „Wert und Größe“ steigern. Mit dem neuen Verwaltungs- und Technologiezentrum in Abstatt, das im Juni 2015 bezogen wurde, sind die Weichen für weiteres Wachstum gestellt. Rund 15 Millionen Euro hat das Familienunternehmen in den architektonisch anspruchsvollen Neubau vor den Toren Heilbronns investiert – und 100 moderne Arbeitsplätze geschaffen.
Das großzügig und offen konzipierte Gebäude, das in enger Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber, Architekt und Fachingenieuren entstand, beschreibt in der Grundform einen geöffneten Kreisbogen, der mit dem Nord- und Südflügel einen Innenhof umschließt. Die Topografie des 4,8 Hektar großes Grundstückes stellte das Architekturbüro Müller Architekten vor eine besondere Herausforderung. Die Einbettung des gesamten Gebäudes sollte sich am natürlichen Gelände orientieren, der Baukörper sich in die gewachsene Umgebung einfügen. Die Kreisform prägt auch die Innenarchitektur und den Außenbereich an der nördlichen Ortszufahrt von Abstatt. Hohe Anforderungen stellte der Bauherr auch in puncto Energieeffizienz. Die Wärmeversorgung erfolgt über vier Blockheizkraftwerke, die Kühlung über Erdkollektoren. Eine Wetterstation auf dem Dach des Gebäudes garantiert stets eine exakte Temperierung der Räume.
Vom Vorplatz aus erschließt eine Rampe das Erdgeschoss des zweigeschossigen Verwaltungs- und Technologiezentrums, in der sich das Foyer befindet. Der Empfangsbereich vermittelt bereits beim Betreten des Gebäudes eine offene Firmenkultur. Hier setzt die Agnello Ringleuchte von Sattler gleich einen doppelten Akzent. Mit einem Durchmesser von sechs Metern ist sie die bis dato größte Ringleuchte dieser Baureihe und eine Sonderanfertigung für den Bauherrn; zum anderen wurden im EG und OG über 60 runde, eigens entwickelte Akustiksegel integriert. Sie nehmen die den Bau prägende Formensprache auf. Der „Lichtring“ findet sich in Form der schlanken Doppio-Leuchte mit direkt/indirektem Lichtanteil im Cafeteriabereich, die energieeffizienten LED-Ringleuchten Slim und Doppio-Linea über Sitzgruppen, Theken und Meetingbereichen wieder.
Zusätzliche Aufmerksamkeit im Foyer wecken die holzvertäfelte Wand in Spaltart, die begrünte Wand mit immergrünen Pflanzen, eine Wasserwand sowie das hinterleuchtete Logo des Unternehmens aus Moos, ebenfalls eine Sonderanfertigung. Im Erdgeschoss befinden sich Cafeteria und Multifunktionsräume. In beiden Flügeln, die vom Empfang abgehen, sind die Laborräume für ca. 40 Mitarbeiter untergebracht, die um weitere Büroarbeitsplätze ergänzt und von Forschungstechnikern genutzten werden. An den Kopfenden der beiden Flügel befinden sich die verglasten Treppenhäuser mit vorgeschalteten Aufzügen.
Hohe Aufenthaltsqualität
Das Obergeschoss ist als klassischer Dreibund und reine Büroetage ausgelegt, die Einzel- und Doppel- sowie Gruppenbüros für die Geschäftsleitung, das Personalwesen, Buchhaltung als auch Konferenzräume aufnimmt. Insgesamt 60 Arbeitsplätze bietet das OG. Die Mittelspange dient der Unterbringung von Nebenräumen für Kopierer, Teeküchen, Garderoben, WCs und kleineren Besprechungsinseln. Um den Luftraum des zweigeschossigen Foyers wurde beidseitig jeweils eine Lounge eingerichtet. Am Kopfende befinden sich mit Sonnensegeln überdachte Terrassen von hoher Aufenthaltsqualität. Das Kellergeschoss dient der Unterbringung der Gebäudetechnik sowie zur Anlieferung.
Die neuen Räumlichkeiten bieten nicht nur eine moderne, offene Arbeitsumgebung, sondern auch funktionale Räume für Tagungen und Besprechungen. Funktionalität und Design spielten insgesamt die wesentliche Rolle bei der innenarchitektonischen Konzeption sowie bei der Auswahl der Möbel und Leuchten. Die Büroraumplanung wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber und dem Architekturbüro entwickelt und von Bodo Linkohr Bürokonzepte, Flein, realisiert. Der Büroeinrichter ist auf Klassiker namhafter Designer spezialisiert. Bei der Einrichtung entschied sich das Unternehmen für Vitra-Stühle und das Systemmöbel USM Haller: zum einen, um die geometrische Grundform des Kreises zu ergänzen, zum anderen, weil Systemmöbel laut Münzing Chemie technikunabhängig und nachrüstbar sind.
Eine zweite Herausforderung stellte die Akustik in dem offenen Gebäude dar. Um den Schallpegel des mit Steinboden ausgestatteten Entrees zu reduzieren und die Raumakustik in den Büroetagen zu optimieren, wurden 60 schwebende Akustiksegel mit schallabsorbierenden Akustikmembranen auf beiden Etagen eingebaut. Auch sie sind Sonderlösungen, die den Kreis als stilprägendes Element aufnehmen.
Die lichttechnische Gesamtlösung aus indirekter und direkter Beleuchtung garantiert eine homogene Ausleuchtung der Räume. Ja nach Bedarf las-sen sich die Leuchten per Tablet oder Smartphone ansteuern, um unterschiedlichste Lichtstimmungen zu erzeugen. Nach knapp zwei Jahren Bauzeit ist ein Verwaltungs- und Technologiezentrum entstanden, das jetzt rund 100 Mitarbeitern optimale Arbeitsbedingungen bietet.
Ulrich Texter

Bautafel
Projekt: Neubau Verwaltung und Technologiezentrum
Standort: Münzingstraße, Abstatt
Bauherr: Münzing Chemie GmbH, Abstatt
Architekten: Müller Architekten, Heilbronn
Bauzeit: August 2013 bis Juni 2015
Lichtplanung: Sattler GmbH, Göppingen, Zumtobel
Akustikplanung: Hüttinger Ingenieurgesellschaft
Energiekonzept: Blockheizkraftwerk, Erdkollektoren
Bürofachhändler: Linkohr, Flein
Mobiliar (Auswahl): USM, Vitra
Anzahl der entstandenen Arbeitsplätze: 100
Gebäudefläche (brutto): 7320 m²
Kosten: ~15 Mio. Euro

Genauer hingeschaut
Zielsetzung: Bau einer „Denkfabrik“ mit Laboren
Raumtypen: Einzel-, Doppel- und Gruppenbüros
Akustische Maßnahmen: Akustiksegel, Decke mit Akustikputz
Ergonomische Ansätze: Steh-Sitz-Tische
Beleuchtungskonzept: indirekt/direkt
Technische Gebäudeausrüstung: Bodentanks für Elektrifizierung, Videokonferenz
Klimatisierung: Kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung
Gemeinschaftsbereiche: Lounges im OG, Besprechungsinseln, Dachterrassen
Besonderheiten: Das Objekt ist erweiterbar
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