Bewegung im Berufsalltag

Viele Berufstätige in Deutschland bewegen sich zu wenig. Einer von der Siemens-Betriebskrankenkasse SBK in Auftrag gegebene Umfrage erbrachte, dass nicht einmal die Mittagspause für etwas Bewegung genutzt wird: Fast Dreiviertel der befragten erwerbstätigen Deutschen geben an, sich in dieser Zeit gar nicht oder maximal zehn Minuten zu bewegen. Jonas Nienaber, Sportwissenschaftler bei der SBK, findet das bedenklich und schlägt vor: „In den 60 Minuten, die uns im Schnitt mittags täglich zur Verfügung stehen, können wir viel tun, um Rücken- und Venenleiden vorzubeugen.“ Hier helfe schon ein 30-minütiger Spaziergang mit den Kollegen, um die Blutzirkulation wieder anzuregen oder ein halbstündiges Dehnungs- und Kräftigungsprogramm. Aber auch diese Möglichkeit nehmen nur wenige Erwerbstätige wahr: Lediglich 22 Prozent der 1026 Befragten, davon 730 Erwerbstätige, besuchen zur Mittagszeit einen Sportkurs, gehen joggen oder spazieren. 15 Prozent verzichten sogar ganz auf ihre Pause und bleiben an ihrem Schreibtisch sitzen. Auch die Gelegenheit, sich auf dem Weg zur Arbeit körperlich zu betätigen, wird nur von wenigen wahrgenommen: Knapp drei Viertel der deutschen Erwerbstätigen (74 Prozent) nutzt für den Arbeitsweg das Auto oder öffentliche Verkehrsmittel. Lediglich 19 Prozent der Befragten geben an, regelmäßig mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu ihrem Arbeitsplatz zu kommen. Doch das wäre sinnvoll, meint Nienaber: „Wer morgens in die Arbeit radelt oder läuft, kommt deutlich entspannter im Büro an als etwa ein Autofahrer.“ Um vital und gesund zu bleiben und das geringe Maß an Bewegung während der Arbeitszeit zu kompensieren, empfiehlt er täglich mindestens 30 Minuten moderat körperlich aktiv zu sein und dabei leicht ins Schwitzen zu kommen. Foto: SBK