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Erfolgreiche Premiere in Heidelberg

Tag der Ergonomie - Der Mensch im Mittelpunkt
Erfolgreiche Premiere in Heidelberg

Mehr als 100 Teilnehmer versammelten sich am 30. September im futuristischen Auditorium der Heidelberger Print Media Academy, um sich in Sachen ergonomischen Gestaltung von Arbeitsplätzen und der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen auf den neusten Stand zu bringen – am „Tag der Ergonomie“.

Besucher, Referenten, Aussteller und Moderator Weigand Naumann waren sich einig: Die Premiere des Tags der Ergonomie war mehr als geglückt, gelang es doch, die Komplexität der Themen „ergonomische Gestaltung von Arbeitsplätzen“ und „Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen“ aufzubrechen und den Teilnehmern Wissen und konkrete Hilfestellungen für den Betriebsalltag zu vermitteln – und dies auf vielfältige, unterhaltsame und hoch kompetente Weise.

Die Vorträge
Die medizinische Prägung der Disziplin Ergonomie verdeutlichte Ass. Prof. Mag. Dr. Christian Haid von der Medizinischen Universität Innsbruck. Indem er die Abhängigkeit der Belastung der Bandscheiben von der Stellung der Wirbelkörper zueinander und dem durchgeführten Bewegungsausmaß – und nicht etwas in erster Linie von der wirkenden Kraft – eindrücklich darstellte, machte er ergonomische Maßnahmen begründbar und verständlich. Wer das verinnerlicht, so sein Credo, ist bestens vor Rückenleiden gefeit.
Um Bewegung und ergonomische Verhaltensweisen ging es Christian Brunner von der Interessengemeinschaft der Rückenschullehrer/innen e.V. (IGR). Seine Botschaft: Nicht der „erhobene Zeigefinger“, sondern Humor und vorgelebte Begeisterung sind der Schlüssel zum Erfolg, wenn es um die erfolgreiche Vermittlung ergonomischer Lehren im Betrieb geht. Brunner nennt es Ergotainment. Ganz in diesem Sinne veranstaltet die IGR bereits seit längerem erfolgreich die Seminarreihe „fresh ergonomics“.
Auf die Barrikaden!
Eine Kostprobe daraus präsentierte Dorothea Hilgert (IGR). Sie holte die Teilnehmer des Tages der Ergonomie buchstäblich von den Stühlen und auch auf die Bühne und verhindert so, dass das berühmte „Suppenkoma“ kurz nach dem wohlschmeckenden Buffetschmaus der Mittagspause gar nicht erst aufkam.
Dem eher theoretischen Part des Themas Ergonomie im Arbeitsschutz nahm sich Dr. Manfred Dangelmaier (Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation) an. Er erläuterte anhand der DIN EN ISO 26800, welche Konzepte und Ansätze in der Ergonomie heute wichtig sind. Veränderten Randbedingungen in der Wirtschaft haben, so Dangelmaier, das Ergonomie-Verständnis verändert – und verändern es weiter. Darauf basierend skizzierte er den Weg zu einer Ergonomie der Zukunft, einer Ergonomie 5.0.
Gelungene Integration
Wie die heutigen Erkenntnisse der Ergonomie in den Arbeitsschutz integriert werden können und mit welchen Maßnahmen das Ziel der menschgerechten Gestaltung der Arbeit verfolgt werden kann, verdeutlichte Prof. Dr.-Ing. Martin Schmauder von der Technischen Universität Dresden. Grundlage ist für ihn die Analyse und Bewertung der Arbeitsbedingungen innerhalb der Gefährdungsbeurteilung. Die Ergonomie liefere wiederum das fachliche Wissen und die Instrumente, um Belastungen im Hinblick auf die menschengerechte Gestaltung bewerten zu können.
Anhand anschaulicher Praxisbeispiele ging Dr.-Ing. André Klußmann vom Wuppertaler ASER Institut auf Hintergründe und geplante Weiterentwicklungen dreier Leitmerkmalmethoden der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin und des Länderausschusses für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik zur Analyse, Bewertung und Gestaltung physischer Belastungen ein. In den Fokus stellte er jene für das manuelle Heben, Halten und Tragen von Lasten, für das manuelle Ziehen und Schieben von Lasten sowie für manuelle Arbeitsprozesse.
Nur Mut!
All jenen, die eine Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen scheuen, machte Doris Laugwitz vom VDSI (Verband für Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz bei der Arbeit) Mut. Einfach unkompliziert anfangen und sich einem ersten Überblick verschaffen, war ihre Parole. Was es dafür an Vorbereitungen und Vorüberlegungen braucht, damit die Akteure handlungsfähig werden, erklärte Sie ihren Zuhörern umgehend.
Die historische Dimension des Schutzes von Körper und Geist im Arbeitsleben zeigte Dr. Gerald Schneider von der BAD GmbH auf. Der Mensch sehe sich spätestens seit Beginn der Industrialisierung einer immer stärker werdenden Funktionalisierung und Rollenzuschreibung ausgesetzt, die sein Bedürfnis nach Individualität zerstöre. Gerade heute aber sei es wichtig, die Einheit von Geist und Körper und die Korrespondenz von Leistungsanforderung und Leistungsvermögen soweit (wieder) herzustellen, dass Arbeit als selbstbestätigender und Frucht tragender Aspekt humaner Lebenswirklichkeit erfahrbar wird. Die ergonomische Ausführung von Arbeit oder Arbeitssystemen ist laut Schneider eine Möglichkeit, dies zu erreichen.
Lichtkonzepte auf LED-Basis
Den Tag der Ergonomie beendete Dr. Martin Braun vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation mit einem thematischen Schlenker hin zur dynamischen Beleuchtung als Mittel, Arbeitsqualität und Arbeitsergebnis positiv zu beeinflussen. Mit dem Blick auf innovativen LED-Lichttechnologien legte er grundlegenden Konzepte und Gestaltungsansätzen dar und präsentierte Untersuchungsergebnisse sowie dynamische Beleuchtungskonzepte. Schließlich gab er seinen interessierten Zuhörern noch eine Entscheidungsgrundlage für die praktische Lichtgestaltung im Büro und am Arbeitsplatz an die Hand.
Die Begleitaustellung An dieser Stelle möchten wir uns auch bei allen Ausstellern bedanken: AOS akustik, Asstec, Basi, Dataflex, Ergosquad, Giroflex, IGR, Interstuhl (Bimos), Löffler, Löw Ergo, Officeplus
Der Tag der Ergonomie der Fachzeitschriften Sicherheitsingenieur und Sicherheitsbeauftragter fand in Kooperation mit dem Fraunhofer IAO sowie der TU Dresden statt.
Der nächste „Tag der Ergonomie“ erwartet Sie am 29. September 2015 in Duisburg. Am besten, Sie merken sich den Termin jetzt schon vor!
Informationen dazu erhalten unter:
Tel.: 06221 6446 39
Fax: 0711 7594 19039
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