Der Sitzmöbelhersteller KÖHL aus Rödermark erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 16 Millionen Euro.
Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von zehn Prozent. Einer der Großaufträge kam von der Universität Göttingen, die für ihr 2015 bezogenes Lern- und Studiengebäude 1000 KÖHL-Stühle orderte.
KÖHL ist bereits seit 1976 am Markt. Das Unternehmen entwickelt, fertigt und vermarktet ergonomisch hochwertige Sitzmöbel. 70000 Stühle pro Jahr werden von der KÖHL GmbH in Deutschland vorwiegend in Handarbeit hergestellt. Derzeit beschäftigt der hessische Sitzmöbelhersteller rund 60 Mitarbeiter. In diesem Jahr werden wir wohl ein oder zwei weitere neue Mitarbeiter einstellen, so der geschäftsführende Gesellschafter, Thomas Köhl.
Das ausgezeichnete Geschäftsergebnis von KÖHL ist nur zum Teil auf die gute Konjunkturlage der Büromöbelbranche zurückzuführen. Neben diversen Vertriebs- und Marketingaktivitäten sorgte vor allem die Produktneuentwicklung des KÖHL AIR-SEAT maßgeblich für die Umsatzsteigerung. Der KÖHL AIR-SEAT mit einem direkt im Sitzpolster integrierten Zwei-Kammer-Luftkissen für bewegtes Sitzen wurde nach zweijähriger Entwicklungsarbeit erstmals im Oktober 2014 auf der Orgatec in Köln vorgestellt. Das intelligente System trainiert die Rückenmuskulatur und optimiert die Haltung. Bereits 2015, im ersten Jahr der Markteinführung, wurden mehr als 5000 Stühle damit ausgestattet. Das lag weit über unseren Planzahlen, betont Köhl. In diesem Jahr rechne das Unternehmen mit 10000 Auftragseingängen für den AIR-SEAT.
Dass der AIR-SEAT so schnell zu einem Erfolgsschlager wurde, verwundert den Geschäftsführer eigentlich nicht. Im Zuge der demografischen Entwicklung ist die Nachfrage nach gesunden Produkten und somit auch nach ergonomisch guten Sitzmöbeln einfach immer größer geworden, betont Köhl. Dies gelte insbesondere für die Ausstattung von Arbeitsplätzen im Büro.
Rund eine halbe Million Euro hat das Unternehmen während des abgelaufenen Geschäftsjahres in die Entwicklung neuer Sitzkonzepte und Stühle investiert. Zu den Investitionen gehörte auch die Weiterbildung der Mitarbeiter und Fachhandelspartner zu Ergonomie-Coaches, die somit in der Lage sind, Sitzgewohnheiten am Arbeitsplatz zu analysieren und gegebenenfalls zu korrigieren.
Unzufrieden ist Köhl derzeit allerdings mit dem Exportanteil, der 2015 bei rund zehn Prozent lag. Das ist einfach zu gering, unterstreicht der Geschäftsführer. Schließlich betreffe der demografische Wandel ja nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa. Der Wunsch nach gesunden Stühlen dürfte also in anderen Ländern genauso ausgeprägt sein, schlussfolgert Köhl. Dementsprechend sehen wir insbesondere in den Nachbarländern auch noch Wachstumschancen, fügt er hinzu.
Neben weiteren Maßnahmen zur Produktverbesserung wird KÖHL im laufenden Jahr verstärkt in Roadshows für Fachhändler und Kunden investieren, um neue Märkte zu erschließen.
Teilen: