Katharina Feuer
Christiane Nicholaus, Leiterin des Design Centers Baden-Württemberg, Margit Wolf von der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart und Hannes Bäuerle, Geschäftsführer der Raumprobe stellten gleich zu Beginn fest, dass die geballte Fachkompetenz in Sachen Materialien und Oberflächen auf der Bühne steht. Bei der Vergabe des Materialpreises 2016 am 9. Juni im Stuttgarter Haus der Wirtschaft pries die ‚Spätzle-Connection‘ den Innovationsstandort Stuttgart an. Die prämierten Materialien kamen indes aus ganz Deutschland, der entfernteste Beitrag aus Japan.
Rotkohl im Siebdruckverfahren, Glaskeramik aus 100 Prozent Altglas, Teppichunikate durch Upcycling-Verfahren, kompostierbare Leichtbaustrukturen aus einer Rautenfaltstruktur, Bezugsstoffe aus Kork – die ausgezeichneten Materialien boten einen vielseitigen Einblick in die Welt der Neuheiten und auch Weiterentwicklungen von Materialien und Oberflächen.
Kurzweilig ging es im Schweinsgalopp durch die sechs ausgewiesenen Kategorien Innovation, Design, Ökologie, Verfahren, Kollektion und Studie – jeweils ein erster, zweiter und dritter Preis wurde vergeben. Zusätzlich lobte die Materialagentur Raumprobe noch eine Anerkennung aus.
Den Preis, in diesem Jahr im 3D-Gussverfahren erstellt, vergab Joachim Stump, Geschäftsführer der Raumprobe. Kim Boris Löffler von Bollinger + Grohmann Ingenieure erläuterte mit Zitaten der Jury die Entscheidungsprozesse der sechsköpfigen Jury.
Während des Entscheidungsprozesses sei die ein oder andere Einreichung direkt vor Ort dem Praxistest unterworfen worden „Mein Schlüssel schafft keine Kratzer“, „ich rieche gern Benzin“ oder „sieht viel zu gut aus für Ökologie“. Das war unterhaltsam und machte die Vergabe noch einmal transparenter.
Fazit des Abends: Material begeistert! Recycling, Upcycling, Downcycling sind nicht nur in der Kategorie Ökologie wichtige Ansätze, sondern beschäftigen und fordern viele Hersteller und Produzenten. Neue Verfahren und Fertigungstechniken bieten Architekten und Innenarchitekten Anwendungsmöglichkeiten für altbekannte Materialien wie Beton, Holz und Glas. Das betrifft auch Arbeitswelten und deren Gestaltungsmöglichkeiten.
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